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KURZ & BUNT

DIE KUNST
DER SIMULATION

Realität, Fiktion oder Fake? Eine Entdeckungsreise.

EIN ERSCHÜTTERND REALES ERLEBNIS

Wir alle hoffen, ihm in der Realität nie ausgesetzt zu sein: einem Erdbeben. Wie es sich anfühlt, wenn einem innerhalb von Sekunden wortwörtlich der Boden unter den Füssen weggezogen wird, ist ganz ungefährlich in der erdwissenschaftlichen Ausstellung focusTerra der ETH in Zürich zu erleben. Mit dem über drei Tonnen schweren Erdbebensimulator lassen sich Erd­beben bis Magnitude 8 nachempfinden. Die Erschütterungen sind simuliert, das Erlebnis bleibt dagegen echt in Erinnerung.

Foto: focusTerra/Peter Rüegg, HK

DIE SCHWALBE

Grundsätzlich tierischer Natur, gibt es sie auch menschengemacht: die Schwalbe. Ihr Habitat ist das Fussballstadion. Die Rede ist von Spieler:innen, die sich im Zweikampf absichtlich fallen lassen. Denn wer mit gespreizten Beinen und hochgestreckten Armen durch die Luft «fliegt», kann es mit dem tierischen Original mit seinem typischen Gabelschwanz durchaus aufnehmen.

Foto: Pressefoto Ulmer

IM FALSCHEN FILM

«Wir akzeptieren die Realität der Welt, die uns dargeboten wird. So einfach ist das.»

– Christof, Produzent im Film «Truman Show» aus dem Jahr 1998.

Der Versicherungsangestellte Truman Burbank glaubt, ein ganz normales Leben zu führen, bis ihm eines Tages ein Scheinwerfer vom Himmel vor die Füsse fällt. Nach und nach wird Truman bewusst, dass er der Protagonist in einer Show des Produzenten Christof ist, dass alle Menschen um ihn herum Schauspieler:innen sind und er 24 Stunden «on camera» ist. Die Satire über mediengemachte Realität hat bis heute nichts an Aktualität eingebüsst.

RÄTSEL: WER ENTLARVT DEN FAKE?

Sie stranden auf einer einsamen Insel mit zwei Stämmen: Die einen sagen immer die Wahrheit, die anderen sind notorische Lügner:innen. Auf dem Weg zum Gipfel des Inselberges kommen Sie an eine Weggabelung mit zwei Schildern. Auf beiden steht «Gipfel», doch das eine zeigt nach rechts, das andere nach links. Eines der Schilder muss ein «Fake» sein. Zum Glück treffen Sie an der Verzweigung auf einen Inselbewohner – Sie haben aber keine Ahnung, zu welchem Stamm er gehört. Sie dürfen ihm genau eine Frage stellen, um den richtigen Weg zu erfahren. Mit welcher Frage gelingt das?

Quelle: Spiegel Online

Folgende Frage bringt Sie zum Ziel: Wohin würde mich der Angehörige des Stammes, dem Sie nicht angehören, schicken, wenn ich auf den Gipfel will?

Ist Ihr Gegenüber ein Lügner, würde er Ihnen den falschen Weg zeigen. Denn der Wahrheitssager würde den richtigen Weg wählen – und der Lügner macht daraus den falschen Weg.

Sofern der Mann zum Stamm der Wahrheitsliebenden gehört, würde er ebenfalls in die falsche Richtung zeigen. Denn das wäre ja die Antwort eines Lügners, die der Wahrheitssagende dann einfach wiedergibt.

Egal welchem Stamm der Mann angehört. Er wird Ihnen immer den falschen Weg weisen. Sie nehmen dann einfach den anderen und landen wie gewünscht auf dem Gipfel.

Neben der hier vorgestellten Lösung gibt es noch weitere. Sie alle nutzen das gleiche Prinzip, dass Lügner und Wahrheitsliebende auf Ihre Frage gleich antworten.

SUPER-SIMULATION

Das «Human Brain Project» ist wohl eines der ehrgeizigsten Simulationsprojekte. 2013 gestartet, arbeiten bis heute über 500 Forschende an einer realistischen Computersimulation des menschlichen Gehirns. Fazit nach zehn Jahren: Das menschliche Gehirn entzieht sich vorerst einer kompletten Simulation. Nichtsdestotrotz konnten eine Supercomputer-Infrastruktur für Gehirnmodellierung aufgebaut und wertvolle Erkenntnisse unter anderem für die Neurochirurgie gewonnen werden.


Foto: Patric Hagmann, Department of Radiology, University Hospital Lausanne (CHUV), Switzerland

AUF DEM MARS LEBEN

Diesen Sommer beziehen vier Auserwählte im Auftrag der NASA den «Mars Habitat Simulator». Sie werden in einer dem Mars nachempfundenen Landschaft auf lediglich 160 Quadratmetern zusammenleben und arbeiten, mit wenig Kontakt zu ihren Familien und nur begrenzt verfügbaren Ressourcen wie Wasser. Mit dem Forschungsprojekt bereitet sich die NASA auf eine «echte» bemannte Reise zum Mars vor. 2040 soll die Rakete aufbrechen.

RAUM FÜR ILLUSIONEN

Ist der Boden tatsächlich schräg oder bildet sich das Gehirn das nur ein? Das «Wow Museum» für optische Täuschungen in Zürich macht Spass und lädt zum Philosophieren ein. Was, wenn es kein Richtig oder Falsch gibt und alles eine Frage der Perspektive ist? Im Museum erleben Besucher:innen in verschiedenen Räumen erstaunliche Phänomene. «Wow»-Effekt garantiert.

Foto: wow-museum.ch

DIE NEUE ALETSCHBRÜCKE

Täuschend echt sind die Bilder, die wir heute mittels künstlicher Intelligenz produzieren können. Das Bild ist eine Antwort der Maschine auf den Befehl «Eine Brücke über den Aletschgletscher» unseres Multimedia-Designers Simon Sägesser. Ganz enttäuschen müssen wir Sie nicht: Von der Hängebrücke Belalp-Riederalp aus können Sie die Zunge des Aletschgletschers sehen.
Echt wahr.

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